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Radfahrer im Straßenverkehr besonders gefährdet

03. November 2015

Radfahrer haben es im Straßenverkehr oft nicht leicht. Auf den Gehwegen haben sie nichts zu suchen, doch auf den Straßen sind sie Autofahrern meist ein Dorn im Auge. Kein Wunder also, dass es häufig zu Unfällen kommt, bei denen die Radler den Kürzeren ziehen. Doch wie lässt sich das verhindern?

UDV: Radfahrer erleiden häufig schwere Kopfverletzungen

Wenn ein Radfahrer in einem Unfall mit einem PKW verwickelt ist, stehen die Chancen äußerst schlecht, dass er nur mit leichten Verletzungen davon kommt. In der Regel tragen die Betroffenen schwere Kopfverletzungen davon, die nicht selten tödlich enden. So starben 2014 396 Radler im Straßenverkehr; sie stellen somit gut 12 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr dar. Eine Zahl, die sich dringend ändern sollte. In einem über zweijährigen Forschungsprojekt hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) nun den Ablauf der Unfälle zwischen Radfahrern und PKWs untersucht. Sie sind den Fragen nachgegangen, welche Unterschiede es im Gegensatz zu PKW-Unfällen mit Füßgängerbeteiligung gibt und ob ein Fußgängerschutz im Auto auch den Radlern hilft.

Die UDV empfiehlt eine automatische Notbremse

Die Ergebnisse der Studie sind ernüchternd. Durch komplexe Testverfahren konnte ermittelt werden, dass die Kopfaufprallgeschwindigkeit bei Radfahrern deutlich höher liegt als bei Fußgängern. Der Fußgängerschutz in Autos hilft den Radlern daher nur wenig. Um dies zu ändern, wäre vor allem eine automatische Notbremse, die Radfahrer effektiv erkennt, von Vorteil. Eine rechtzeitige Erkennung, bei der die Geschwindigkeit um etwa 20 km/h reduziert wird, kann bereits zwischen Leben und Tod entscheiden. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der Großteil der Unfälle frontal stattfinden, das heißt die Fahrzeugfront trifft den Radfahrer seitlich. Der Radler wird dann auf das Auto geschleudert und stößt sich dort den Kopf. Ein spezieller Airbag, der im Falle eines Aufpralls den harten Bereich um die Frontscheibe umschließt, wäre demnach ebenfalls hilfreich. Damit sich Radfahrer in Zukunft sicherer im Straßenverkehr bewegen können, sind diese Maßnahmen dringend erforderlich.

Quelle: UDV
Bildquelle: UDV