Mehr Datenschutz erwünscht
06. November 2015
Datenschutz im Internet ist ein heikles Thema, das vor allem in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten ist. Viele Verbraucher machen sich deswegen mittlerweile Sorgen um ihre Daten und würden für mehr Schutz auch tiefer ins Portemonnaie greifen.
Bewusstsein für Gefahren im Netz steigt
Wie die aktuelle Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, sind mittlerweile 51 Prozent bereit, für mehr Datenschutz zu zahlen. Vor gut zwei Jahren waren es nur 35 Prozent. Während 54 Prozent maximal fünf Euro zahlen würden, wären 26 Prozent bereit, bis zu zehn Euro zu zahlen und sieben Prozent sind ihre Daten sogar noch mehr Geld wert. „Das Bewusstsein dafür steigt, dass im Internet keinesfalls alles kostenlos ist. Viele Verbraucher würden ins Portemonnaie greifen, um ihre Daten zu schützen“, so der Vorstand des vzbv, Klaus Müller.
Datenschutz: Soziale Netzwerke sind Hauptproblem
Die größten Probleme sehen die Verbraucher bei sozialen Netzwerken. 84 Prozent sind der Meinung, dass Facebook und Co. viel zu viele Daten sammeln. Doch die Netzwerke sind nicht der einzige Ort, an denen Benutzer Probleme mit dem Datenschutz erkennen: 77 Prozent halten Einkäufe im Internet für kritisch, 75 Prozent finden, dass Telefongesellschaften und Internetanbieter zu viele Daten sammeln. Die größten Sorgen hierbei seien, dass irgendwer sich ihrer Daten bedient, um damit Waren zu bestellen (46 Prozent) oder in ihrem Namen eine Straftat begeht (42 Prozent).
Keine Partei für den Datenschutz?
In der Pflicht, sich vor solchen Betrügern zu schützen, sehen drei Viertel der Verbraucher in erster Linie sich selbst, während gut zwei Drittel die Politik zur Verantwortung ziehen möchten. Gesetze müssten die Grundlage bilden, um im Netz sicher unterwegs sein zu können. Eine Partei, die ihre Interessen auf diesem Gebiet ausreichend vertritt, können allerdings die wenigsten nennen. 56 Prozent fiel auf die Frage nach einer Partei, die sich für den Datenschutz einsetzt, keine Antwort ein. 15 Prozent der Befragten nannten Bündnis 90/Die Grünen, jeweils 12 Prozent setzten ihr Vertrauen auf die SPD und die Piratenpartei und nur zehn Prozent sehen sich mit der Union ausreichend vertreten.
Quelle: vzbv
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