Kartenzahlung wird komplizierter
02. September 2016
Kartenzahlung ist besonders einfach und schnell. Seit Juni 2016 ist jedoch eine neue EU-Verordnung in Kraft getreten, die den praktischen Vorgang um eine Entscheidung erweitert und damit für den Verbraucher aufwendiger macht.
Freie Entscheidung
Beim schnellen Einkauf muss die EC-Karte immer einsatzbereit sein. Hinein in den Kartenschlitz, PIN eingegeben und wie von Zauberhand flattert der Betrag zum Geschäft ihrer Wahl. Doch ganz so einfach ist der Vorgang leider doch nicht. Um den fälligen Betrag an der Kasse vom Kundenkonto auf das des Händlers zu transferieren, arbeitet im Hintergrund des Bezahlvorgangs ein Unternehmen, welches die Zahlung weiterleitet. Bisher wählten deutsche Unternehmen, aus Kostengründen, zum größten Teil das Bezahlsystem von Girocard. Die EU will aber den Wettbewerb ankurbeln und anderen Bezahlsystemen eine Chance geben. Daher erhält nun der Verbraucher die Entscheidung über den Anbieter der Zahlungsabwicklung.
Was hat der Verbraucher davon?
Im Grunde gar nichts. Da die Unternehmen die Gebühren selber tragen müssen, sind diese zum größten Teil in den Preisen der Händler einkalkuliert. Bisher wird in vielen Unternehmen noch an der Umsetzung gearbeitet. Esso hat es bereits eingeführt und gibt Kunden eine Empfehlung für Girocard an die Hand. Hier ermöglicht sich eventuell doch ein Vorteil für den Verbraucher. Entstehen durch den Wettbewerb geringere Gebühren für den Händler, ist es gut möglich, dass sich die geringeren Kosten auf die Preise des Unternehmens auswirken. Mastercard und Visa arbeiten momentan ebenfalls an einer Umsetzung, Kunden von ihrem System zu überzeugen. Vorstellbar sind unter anderem Bonusprogramme oder Gewinnspiele. Am Ende könnte der Verbraucher also doch von der EU-Verordnung profitieren.
Quelle: Verbraucherzentrale
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