Haushaltsgeräte verbrauchen mehr als erlaubt
23. März 2016
Haushaltsgeräte müssen mittlerweile europaweit strengen Energievorgaben entsprechen. Hiermit tun sich einige Hersteller jedoch anscheinend sehr schwer und das zum Leidwesen der Verbraucher, die auf den Kosten für den höheren Stromverbrauch sitzen bleiben.
Jedes fünfte Gerät hält Vorgaben nicht ein
Die Untersuchung zum Stromverbrauch von Haushaltsgeräten fand im Auftrag von 16 Umwelt- und Verbraucherverbänden aus Deutschland und anderen EU-Staaten statt. In ihr wurde enthüllt, dass jedes fünfte Gerät mehr Energie verbraucht, als auf der Verpackung angegeben. 18 von 100 Geräten halten somit die EU-Effizienzvorgaben nicht ein. Getestet wurden 20 Gerätegruppen wie Kühlschränke, Lampen und Staubsauger; in Deutschland führten der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die Untersuchung durch.
Verbraucher bleiben auf Kosten sitzen
Der Schaden, der durch die falsche Klassifizierung entsteht, wird letztlich von den Verbrauchern getragen. Europaweit sollen den Haushalten so jährlich zehn Milliaren Euro verloren gehen. „Durch die schrittweise Umsetzung der Ökodesign-Standards und der EU-Energieverbrauchskennzeichnung könnte jeder Haushalt in der EU ab 2020 jährlich durchschnittlich 465 Euro Stromkosten sparen“, so der BUND-Energieexperte Robert Pörschmann. Mängel konnten vor allem bei Geräten mit WLAN-Option und beim Standy-Verbrauch festgestellt werden. Ein Wäschetrockner ließ sich beispielsweise gar nicht ausschalten; bei einem Wasserkocher konnte das WLAN nicht ausgeschaltet werden. Der BUND weist jedoch darauf hin, dass die Geräte stichprobenartig aufgrund von vorangegangenen Untersuchungen und Hinweisen von Verbrauchern ausgewählt wurden. Die Lage auf dem Markt wird durch die Studie also nicht in voller Gänze wiedergespiegelt.
Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)