Glyphosat
16. November 2015
Pflanzenschutzmittel sind immer wieder Grund für Kontroversen. Während die Chemikalien nützlich sind, um Schädlinge von Pflanzen fernzuhalten und Unkraut zu vernichten, steht ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit immer wieder zur Debatte. An dieser Unsicherheit ändert auch die neue Einschätzung zu Glyphosat wenig.
Glyphosat: Ein Mittel, viele Meinungen
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte es sich zur Aufgabe gemacht zusammen mit Vertretern aus Risikobewertungsstellen in den EU-Mitgliedsstaaten, die Bedenklichkeit des Pflanzenschutzmittels Glyphosat zu überprüfen. Dies war auch dringend nötig, denn die vorherigen Berichte waren zu keinem einheitlichen Ergebnis gekommen. Während das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) das Mittel schon lange als unbedenklich einstuft, hatte ein Bericht der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Der neue Bericht sollte nun mit Unklarheiten aufräumen.
Glyphosat vermutlich weiterhin zugelassen
Es sei „unwahrscheinlich“, dass Glyphosat Krebs auslöse oder genotoxisch – also DNA schädigend – ist. Mit einer Ausnahme waren sich alle Experten einig, dass weder die auf den Menschen bezogenen Studien noch die Tierstudien einen Zusammenhang zwischen Glyphosat und der Krebsentstehung beweisen. Der Bericht bietet die Grundlage für die Europäische Kommission, die entscheidet, ob Glyphosat innerhalb der EU verwendet werden darf. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass das Pflanzenschutzmittel weiterhin zugelassen wird.
Komplette Sicherheit nur bei Bio-Produkten
Das negativ abweichende Ergebnis der IARC erklären sich die EFSA und das BfR damit, dass zu wenige Studien berücksichtig wurden. So habe der BfR wesentlich mehr Studien miteinbezogen und auch die jetzige Einstufung als unbedenklich stützt sich auf eine Reihe von Studien, die bei der IARC nicht in die Bewertung einflossen. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf biologisch angebaute Produkte umsteigen. Dort ist der Einsatz von Glyphosat gänzlich verboten.
Quelle: EFSA, IARC, BfR
Bildquelle: Pixabay