Eier von leidenden Hennen
19. April 2019
Es ist eine verdrießliche Tatsache: Viele Hennen leiden unter Krankheiten und (erheblichen) Schmerzen. Mittlerweile sind es schon 4 von 10 Eiern, also 40 % aller Eier, die von Hennem mit Knochenbrüchen gelegt werden. Der Gesundheitszustand der Hennen ist, anknüpfend an jüngere Studien, auch nicht davon abhängig, ob es sich um normale oder um biologisch-/ökologisch-geprägte Tierhaltungsstandards handelt. Was allerdings muss passieren, damit dieses Tierleid endlich beendet wird?
Seit Jahren schon stehen die Tierhaltungsbedingungen im Mittelpunkt der politischen Diskussion. Und selbstverständlich ist es auch wichtig, dass die Tiere — vor allem bei biologisch/ökologisch-geprägter Tierhaltung — viel Platz haben und die Gelegenheit erhalten, ihre natürlichen Verhaltensweisen, wie bspw. das Picken und Scharren, ausleben zu können. Doch diese Faktoren allein können leider nicht sicherstellen, dass ein Huhn auch wirklich bei ordentlicher Gesundheit leben kann.
Denn der eine oder andere Zentimeter mehr an Platz oder der sporadische Sprung ins Freie nützen den Tieren nicht allzu viel, wenn sie unter andauernden Schmerzen leiden. In einem musterbildlichen konventionellen Betrieb können die Tiere daher bei besserer Gesundheit sein sein als in einem durchwachsenen Bio-Betrieb. Vorauszusetzen ist daher beides: Am Tierwohl orientierte Haltungsbedingungen plus Mühen um die Gesundheit der Tiere — und zwar in allen Arten von Betrieben!
Entscheidend für die Tiergesundheit ist vor allem, wie der einzelne Landwirt seinen Betrieb führt – ob er also verhindert, dass Tiere überhaupt erkranken und im Krankheitsfall schnell reagiert. Und dass regelmäßig von unabhängiger Stelle kontrolliert wird, ob die Tiere gesund gehalten werden.
FOODWATCH meint, dass Halter, die ihre Tiere krank machen, ebendies auch zu verantworten hätten! Sie wollen Bundesministerin Julia Klöckner dazu anstoßen, endlich Maßstäbe im Gesetz zu verankern, anhand derer sich die Gesundheit von Nutztieren sichern lässt, und diese Maßstäbe dann auch wirksam durchzusetzen!
Wer FOODWATCH bei dieser löblichen Aktion unterstützen will, kann bspw. ihre jüngste Petition unterzeichnen (hier).
Passend zu diesem Thema: Wir haben erst im März dieses Jahres (ETM TESTMAGAZIN 04/2019, Nr. 164) 10 elektrische Eierkocher geprüft. Welche Modelle wir (nicht) empfehlen können, lesen Sie in diesem Testbericht!