Trockenfleisch ist ein ernährungsmäßig wirklich großartiger Snack: Es hat nicht nur ausgesprochen viel exzellent verwertbares Eiweiß in petto (abhängig von der jeweiligen Fleischsorte können es bis zu ~30,0 % sein); nein, es ist auch noch arm an Kohlenhydraten, lässt also den Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe springen. Wird es richtig zubereitet, ist es außerdem wundervoll-aromatisch und, wenn die Gewürze stimmen, ein wirklicher Genuss. Die Haltbarmachung von Fleisch durch schonende Trocknung ist übrigens – auch noch in der heutigen Zeit – in vielen Ländern außer- und innerhalb Europas weit verbreitet: So ist’s in Brasilien das Carne seca bzw. Carne de Sol, in Spanien die Cecina, im weiteren Südamerika das Charqui, in der Türkei das Pastirma und in den USA schließlich das wohl allseits bekannte Jerky! Auch wenn’s den ein oder anderen wundernehmen wird: Ursprünglich war Trockenfleisch das Grundnahrungsmittel der in den Gebirgen Europas ansässigen Bauern. Für sie war es nämlich die wohl bedeutendste Eiweißquelle überhaupt und als solche überlebenswichtig. Sicherlich, Trockenfleisch ist mittlerweile auch im Einzelhandel zu haben, ließe sich beim nächsten Sprung in den Supermarkt also ohne Mühe mit nach Hause nehmen. Trotzdem empfiehlt sich das Selbermachen! Warum? Nicht nur, weil das im Handel erhältliche Trockenfleisch ausgesprochen hochpreisig ist. Nein, auch weil man nichts über die Qualität der verwendeten Zutaten weiß und man vielleicht den ein oder anderen Zusatz lieber meiden will. Daher haben wir hier ein sehr leicht nachzumachendes Rezept zur Hand!
Geht’s auch ohne Fleisch?
Wer sich vegan oder doch immerhin vegetarisch ernährt, kann in den Genuss eines ähnlichen Snacks kommen, der dem Original in puncto Aroma in Nichts nachsteht. Hierzu ersetzt man das Fleisch schlicht mit Seitan, einem speziellen Lebensmittel aus Weizeneiweiß (Gluten). Das nuancenreiche Aroma, das von erlesenem Fleisch vermittelt wird (umami), lässt sich durch eine wundervoll-ausgewogene Marinade aus Sojasauce und Co. nachahmen.
Die Nährwerte1
Nährwerte | insgesamt | pro Portion (1/10) |
Kilokalorien |
~772 |
~77,2 |
Eiweiß |
~109,5 g |
~11,0 g |
Fett |
~17,9 g |
~1,8 g |
Kohlenhydrate |
~43,9 g |
~4,4 g |
Die Zutaten
- 500 g Filet vom Rind
- 2 EL Meersalz
- 2 EL Rohrohrzucker
- 1 EL Knoblauchpulver
- 1 EL Paprikapulver (edelsüß oder scharf)
- 2 TL Cayennepulver
- 2 TL Chili-Flocken (bspw. von Bird’s Eye Chilis)

Die Zubereitung
1. Schneiden Sie das Fleisch in sehr dünne Scheiben (B: ~5,0 mm). Tipp: Bei normaler Temperatur kann’s ausgesprochen schwierig sein, Fleisch solchermaßen dünn abzuschneiden, ohne dass es hier oder da einreißt. Daher empfiehlt es sich, das Fleisch vorher circa eine Stunde lang ins Gefrierfach zu stellen. Wer die Scheiben vollkommen einheitlich haben will, sollte Sie mit einem Allesschneider vorbereiten. So lässt sich nämlich auch eine vollkommen gleichmäßige Dörrung sicherstellen. Falls Sie noch keinen Allesschneider im Haus haben sollten, können Sie ja einmal in unseren aktuellen Test schauen: Allesschneider im Test.
2. Geben Sie nun alle anderen Zutaten in eine Schüssel und vermischen Sie sie miteinander; aus ihnen soll schließlich eine süßlich-pikante Trockenmarinade (Dry Rub) werden.
3. Streuen Sie die Marinade ebenmäßig über die Fleischstrips und drücken Sie die Gewürze leicht ins Fleisch.

4. Stellen Sie das marinierte Fleisch ein bis drei Stunden lang in den Kühlschrank; es soll ausreichend Zeit haben, um die in den Gewürzen enthaltenen Aromen zu absorbieren.
5. Verteilen Sie die Fleischstrips nun mit ausreichendem Abstand (~2,5 cm) über den Ebenen eines Dörrgeräts und schmeißen Sie den Dörrvorgang an: Wir empfehlen eine Temperatur von 68,0 °C und eine Zeitspanne von 6 bis 8 Stunden, abhängig vom ursprünglichen Wasseranteil.
Dörrgeräte im Test
Freilich ließe sich das Fleisch auch in vollkommen-natürlicher, von Wind und Wetter abhängiger Art und Weise außer Haus dörren; eben so, wie man ursprünglich noch zu dörren pflegte. Das allerdings nähme nicht nur viel mehr Zeit in Anspruch, sondern wäre auch mit viel mehr Arbeit verknüpft; man müsste das Fleisch nämlich in regelmäßigen Abständen von Hand wenden, um eine gleichmäßige Dörrung zu erreichen. Daher empfiehlt sich hier ein modernes Dörrgerät. Wir hatten erst kürzlich 5 aktuelle Dörrgeräte im Test — hier waren Modelle von DOMO, Excalibur, Graef, Rommelsbacher und Sedona vertreten.
Fußnoten
1 Da es sich bei den hier verwendeten Zutaten um Naturprodukte handelt, können die Nährwerte selbstverständlich von Mal zu Mal variieren.