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Gelber, Grüner, Schwarzer und Weißer Tee
Was Sie beim Teekochen beachten müssen

Inhaltsverzeichnis
Wie alle anderen Lebensmittel will natürlich auch Tee ideal zubereitet werden, um den besten Geschmack aus ihm herauszuholen. Gerade erlesene Tees, einerlei ob’s jetzt ein Grüner, Schwarzer oder Weißer Tee ist, können leider schon durch die allerkleinsten Fehler verdorben werden; und bei Preisen von bis zu 29,50 € pro 100 Gramm (⇢ hier) muss das wirklich nicht sein! Freilich: Teekochen ist an sich kein allzu komplexes Thema. Will man aber wirklich alles aus seinem Tee herauskitzeln, ist doch so manches zu beachten. Was das ist, erklären wir in diesem Artikel!
Aber: Machen Sie sich’s jetzt nicht allzu schwer: Sie müssen sich auch nicht immer an die Hinweise des Teeherstellers halten, sondern können (und sollen!) vielmehr ein bisschen herumprobieren: Mit jedem weiteren Versuch kommt man schließlich ein Stück weit näher ans persönliche Geschmacksideal. Das Teebrühen wird immer mehr zur Gewohnheit, sodass Sie sich schließlich auch keine Gedanken über Temperaturen und Co. machen werden: Das alles wird nämlich zur Selbstverständlichkeit.
Die Lagerung („Wie muss der Tee gelagert werden?“)
Die richtige Lagerung ist sehr wichtig, damit die wertvollen Teeblätter nichts an ursprünglicher Frische einbüßen. Erlesener Tee verliert sein wundervolles, von Natur aus in ihm schlummerndes Aroma leider sehr schnell. Was man daher vermeiden sollte? Vor allem: Licht, ein hoher Wasseranteil in der Atmosphäre und (intensive) Geruchsquellen. Der lose Tee sollte idealerweise abseits von Licht, bei einer maßvollen Temperatur von circa 20,0 °C (Ø) und in einem verschlossenen Behältnis bewahrt werden. Hier sind Teebehältnisse aus Metall (Aluminium und/oder Edelstahl) ideal: Sie sind sehr stilvoll, widerstehen allen Strapazen, die sie im Haushalt so auszuhalten haben und schließen den losen Tee von allen Seiten ein; manche von ihnen sind auch noch mit einer Silikonlippe versehen, um den Tee noch sicherer von allem Äußeren abzuschirmen (bspw. ⇢ hier). Außerdem: Gerade weil die Teearomen so empfindlich sind, sollte man lieber jeden Monat wieder zum Teehändler springen und neuen Tee ins Haus holen: Am besten ist’s, wenn man sich immer nur mit einzelnen Monatsrationen eindeckt.
Mit losem Tee stellt sich aber auch noch ein anderes Problem: Die Teeblätter sind leider sehr empfänglich. Was das heißt? Dass sie auch andere Aromen ausgesprochen leicht annehmen. Der Tee sollte daher nicht in unmittelbarer Nähe zu voll-aromatischen Gewürzen, wie bspw. Chili oder Curry, stehen. Auch empfiehlt es sich nicht, alle Tees an ein- und derselben Stelle zu lassen: Gerade aromatisierte Tees nämlich, einerlei, ob’s nun natürliche Aromen sind oder nicht, sollten nicht neben exquisiten Grünen, Weißen oder Schwarzen Tees verstaut werden. Das Risiko, dass sich einzelne Aromen miteinander vermischen, ist nun mal zu hoch.
Auch sollte man nie ein- und dasselbe Behältnis verwenden, um in ihm verschiedene Teesorten zu verwahren. Sollte man die Teesorten aber einmal wechseln wollen, muss man das Behältnis mehrmals mit heißem Wasser ab- und ausspülen, um wirklich jeden noch-so-widerspenstigen Aromenrückstand herauszulösen.
Die Wasserqualität („Was muss das Teewasser bieten können?“)
Schon die alten chinesischen Teemeister wussten, wie sehr die Qualität des Tees von derjenigen des verwendeten Wassers abhängig ist. Es ist die Frische des Wassers, die wesentlich ist. Für vollen Tee-Genuss muss vor allem der Sauerstoff-Anteil des Wassers stimmen: Er ist’s nämlich, der den Geschmack des Tees akzentuiert. Herumstehendes Wasser sollte man nach einer bestimmten Zeit (~ 24 Stunden) lieber nicht mehr zum Teekochen nutzen. Das ist auch der Grund, aus dem man das Wasser nicht mehrere Male bis zum Siedepunkt (100,0 °C) erhitzen sollte: Mit jedem Mal entweicht nämlich ein bisschen mehr des ursprünglichen Sauerstoffs in die Atmosphäre. Das Wasser wird dadurch leider sehr öde, ja: schal. Was also muss man alles hier beachten?
Geschmackvolles Wasser ist reich an Mineralien und weder zu hart noch zu weich. Gelbe, Grüne und auch Weiße Tees sollten ausschließlich mit eher-weichem Wasser zubereitet werden, während viele Schwarze Tees (bspw. aus Assam und Ceylon) auch mit eher-hartem Wasser vorliebnehmen können. Das Problem an einer zu hohen Wasserhärte? Nun, sie verleiht dem Tee einen alles-andere-als-appetitlichen Charakter und verhindert, dass sich die natürlichen Aromen des Tees voll ausbreiten können. Wer die Wasserhärte außer Acht lässt, kann einen Großteil des natürlichen Teearomas verlieren. Was aber ist denn nun die ideale Wasserhärte? Für Tee ist sie bei circa 8,0 Grad deutscher Härte (°dH) bzw. 1,4 Millimol Gesamthärte pro Liter auszumachen.
weich |
< 1,5 Millimol Gesamthärte pro Liter |
< 8,4 °dH |
mittel |
1,5 bis 2,5 Millimol Gesamthärte pro Liter |
8,4 bis 14 °dH |
hart |
> 2,5 Millimol Gesamthärte pro Liter |
> 14 °dH |
Leitungswasser
Die Wasserstandards in Deutschland sind dermaßen hoch, dass sich das Teewasser auch unmittelbar aus dem Wasserhahn holen lässt. Nur Eines muss man hierbei beachten: Das Wasser kann, abhängig vom Ort, ausgesprochen hart sein. Falls dem so sein sollte, Sie aus Ihrem Wasserhahn also nur (sehr) hartes Wasser schöpfen können, empfiehlt sich ein normaler, leicht zu handhabender Tisch-Wasser-Filter (⇢ hier). Noch schneller und simpler lässt sich das Wasser nämlich nicht weicher machen.
Mineralwasser
Natürliches Mineralwasser enthält regelmäßig viel Calcium und Hydrogencarbonat, das schon während des Kochens sehr viel Kalk bilden und sich schließlich in Gestalt von weißen Flöckchen absetzen kann. Mit dem hohen Hydrogencarbonat-Gehalt ist aber auch noch ein vollkommen anderes Problem verbunden: Während des Kochen spaltet sich das Hydrogencarbonat in Kohlendioxid, das aus dem Wasser verschwindet, sowie Carbonat, das im Wasser zurückbleibt. Das verbleibende Carbonat ist basisch, hebt also den pH-Wert des Wassers in erheblichem Maße an und verdirbt dadurch das Teearoma.
Falls Sie also Mineralwasser verwenden wollen, sollten Sie sich den Mineralienanteil näher anschauen: Für Tee ideal ist nämlich Wasser mit …
— einem Calcium-Gehalt von < 10 Milligramm pro Liter,
— einem Magnesium-Gehalt von < 30 Milligramm pro Liter und
— einem Hydrogencarbonat-Gehalt von < 20 Milligramm pro Liter.
Destilliertes Wasser
Für’s Teebrühen sollte man destilliertes Wasser lieber meiden: Das Fehlen von Mineralien mündet nämlich in einen sehr laschen Geschmack.
Die Temperatur („Wie heiß muss das Teewasser sein?“)
Viele Menschen meinen noch immer, dass es am besten (und vor allem: am sichersten) sei, den Tee mit kochend-heißem Wasser zu überbrühen. Das Problem hieran: Ein Großteil der im Teeblatt enthaltenen Aromen (Flavoide) sind gegenüber hohen Temperaturen sehr empfindlich, sodass sie schlicht verdampfen — und zwar noch im selben Moment, in dem sie im viel-zu-heißen Wasser versinken. Damit verliert der Tee dann leider auch seinen vollen Charakter. Die ideale Temperatur ist, das weiß man mittlerweile, von der Art des Tees abhängig. Welche Temperaturen (oder vielmehr: Temperaturspannen) wir empfehlen? Diese hier:
~ 95 °C |
Schwarze Tees, Früchte-Tees, Kräuter-Tees |
~ 70 bis 80 °C |
Grüne Tees, Oolong-Tees, Weiße Tees |
~ 60 °C |
(japanische) Grüne Tees |
Soll ich das Wasser vorher kochen?
Es kann sich empfehlen, das Wasser immerhin einmal bis zum Siedepunkt (100,0 °C) zu erhitzen und es anschließend wieder bis zur Wunschtemperatur abkühlen zu lassen. Warum? So nämlich lässt sich verhindern, dass sich ein weißer Film an der Oberseite des Tees absetzt. Ob sich ein solcher aber überhaupt bildet, ist von der örtlichen Wasserhärte abhängig!
Wie bestimme ich die Wassertemperatur ohne Thermometer?
Haben Sie kein Thermometer zur Hand, um die Temperatur des Wassers zu messen? Dann können Sie’s auch leichter haben: Sie müssen nämlich nur die oder andere Minute abwarten, bis das Wasser nach Erreichen des Siedepunktes wieder abkühlt. Wie schnell das bei einer Außentemperatur von 24,0 °C (Ø) passiert? Schauen Sie doch einmal hier:
… nach ~ 15 Sekunden |
~ 95 °C |
… nach ~ 1 Minute |
~ 80 °C |
… nach ~ 3 1/2 Minuten |
~ 70 °C |
… nach ~ 8 1/2 Minuten |
~ 60 °C |
Wasserkocher im Test
Mittlerweile ist’s bei modernen Wasserkochern aber wohl schon Standard, dass sich die Soll-Temperatur voreinstellen und die Ist-Temperatur immer leicht von außen ablesen lässt (bspw. ⇢ hier). Wir hatten erst in diesem Jahr auch 11 verschiedene Wasserkocher im Test. Wollen Sie wissen, welches Modell am leichtesten zu händeln ist? Dann kommen Sie ⇢ hier zum Wasserkocher-Test.
Die Ziehzeit („Wie lang muss der Tee ziehen?“)
Was ist denn nun die ideale Ziehzeit? Wenn sich das doch nur so leicht beantworten ließe! Die Ziehzeit nämlich ist so sehr mit dem Geschmack des Tees verknüpft, dass auch sie vor allem eines ist: Geschmackssache. Welch Ziehzeit sich also am ehesten empfiehlt, muss man wohl oder übel über’s trial and error-Prinzip selbst herausbekommen — und zwar bei jedem einzelnen Tee. Ein paar Tipps allerdings können doch noch mitgegeben werden:
— Je mehr Teeblätter verwendet werden, desto kürzer sollte die Ziehzeit sein.
Warum? Weil sich in ein- und derselben Zeit mehr Aromen ins Wasser holen lassen, wenn mehr Teeblätter in ihm herumwirbeln!
— Je heißer das Wasser ist, desto kürzer sollte die Ziehzeit sein.
Warum? Weil sich viele Aromen bei höheren Temperaturen leichter bzw. schneller herauslösen lassen!
— Je mehr Teebruch (broken pekoe, fannings oder dust) der Tee enthält, desto kürzer sollte die Ziehzeit sein.
Warum? Weil sich die Aromen leichter bzw. schneller aus dem mehr Fläche vorweisenden Teebruch schöpfen lassen als aus vollen Teeblättern (pekoe)!
„3-Minuten-Tee wirkt anregend und 5-Minuten-Tee wirkt beruhigend“. An diesem alten Spruch ist in der Tat was dran; aber so vollkommen richtig ist er auch nicht. Warum? Nun, in den ersten drei Minuten des Teebrühens löst sich vor allem das im Teeblatt enthaltene Koffein (Tein, Teein oder Thein) und wandert ins Teewasser. Daher kann der „3-Minuten-Tee“, abhängig vom verwendeten Teeblatt, in der Tat stimulierend wirken! Die außerdem noch im Teeblatt enthaltenen, den leicht-herben Tee-Geschmack erklärenden Gerbsäuren (Tannine) lösen sich aber erst nach diesen drei Minuten: Sie wandeln anschließend das Koffein in eine nicht-mehr-wasserlösliche Form um. Je mehr man den Tee also ziehen lässt, umso mehr verliert er auch an noch-wasserlöslichem Koffein. Der „5-Minuten-Tee“ wirkt also nicht sedierend, nein: Er ist nur nicht mehr so stimulierend, wie er’s noch vor der ein oder anderen Minute war!
Davon einmal ab: Die allermeisten Teehersteller empfehlen bei allen Tees ihres Sortiments eine konkrete Ziehzeit. Die sollte man beim ersten Mal auch noch einhalten, um sie dann — nach und nach — an den persönlichen Geschmack anzupassen.
Vorwerk Temial im Test
Nachdem wir nun so viel über’s Thema Tee gesprochen haben: Wir hatten im letzten Monat endlich den neuen Teevollautomaten von Vorwerk, den Temial, im Test! Wollen Sie wissen, wodurch sich dieses 599,00 € kostende Technikschmankerl wirklich auszeichnen kann? Dann kommen Sie ab dem 30.08.2019 ⇢ hier zum kostenlosen Vorwerk Temial-Test!
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