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Baumschnitt mit Astschere

08. August 2012

Dass Bäume wachsen, liegt in der Natur der Sache. Wie sie wachsen, darauf können Sie aber mit verschiedenen Techniken rund um den Baumschnitt entscheidend Einfluss nehmen.

Prinzipiell benötigt kein Baum einen Schnitt, denn ein derartiger Eingriff kann die Lebensdauer des Baumes durch den Verlust von Nährstoffen und Ausbreitungsfläche verringern.

Ein Gartenliebhaber oder Gärtner findet jedoch genug gute Gründe, um einen Baumschnitt durchzuführen. Ist beispielsweise für den jeweiligen Baum nicht genug Platz eingeplant bzw. vorhanden, kann es passieren, dass er den Wohnräumen das Licht nimmt oder durch seine Größe und Breite andere Bäume und Sträucher bedrängt. Ein entsprechender Baumschnitt soll auch helfen, Gefahren durch Sturmschäden und abbrechenden Ästen vorzubeugen und kann den Ertrag von Obstbäumen steigern. Unter solchen Voraussetzungen ist ein Rückschnitt fällig, der sich in Formschnitt, Entlastungsschnitt und Ertragsschnitt unterteilen lässt.

Wann schneiden?

Grundsätzlich sollte der Baum sein Laub verloren haben, bevor Sie mit dem Rückschnitt beginnen sollten. Dann sind die Säfte nämlich wieder in Stamm und Wurzel zurückgelaufen und der Baum verliert durch den Rückschnitt nur wenige Nährstoffe. Aus baumbiologischer Sicht ist der späte Winter der beste Zeitpunkt für Schnitte dieser Art; zudem können Sie dann genau erkennen, wo der Schnitt anzusetzen ist und es fällt weitaus weniger Pflanzenmaterial an.

Der Formschnitt

Wenn ein Baum schlichtweg zu groß und mächtig geworden ist, ist die Zeit für einen gärtnerischen respektive ästhetischen Eingriff gekommen. Der Baum wird dann so weit zurück geschnitten, bis er wieder eine ausgewogene Figur erhält. Dabei werden in erster Linie abgestorbene und angefaulte Äste standardmäßig entfernt, da diese Träger von Krankheitskeimen sind.

Das Innere der übrig gebliebenen Krone wird weiter ausgelichtet, bis kein Ast mehr in die Richtung eines anderen Astes zeigt; bei dieser Technik werden im Kroneninneren zu dicht stehende, sich kreuzende oder nach innen wachsende Äste und Zweige beschnitten.

Der Entlastungsschnitt/Pflegeschnitt

Hier werden präventive Schnitte angesetzt, um drohendes Unheil zu verhindern. Äste, die durch ihr eigenes Gewicht so schwer geworden sind, dass sie von selbst abbrechen könnten, werden dabei ebenso abgetrennt wie bereits angefaulte Äste. Ein vorausschauend getätigter sauberer Schnitt ist besser, als hinterher über das geplatzte Holz eines Bruchs nachzudenken. Denn hier kann die Feuchtigkeit nur schwerlich verdunsten und würde so einen nahezu optimalen Nährboden für diverse Pflanzenkrankheiten bilden. Wenn derartige Krankheitsherde um sich greifen, kann der Baum regelrecht verkümmern – daher ist ein präventiv ausgeführter Schnitt grundsätzlich die bessere Möglichkeit.

Tipp 1: Setzen Sie die Schnitte schräg an. Bei dieser Technik sollte darauf geachtet werden, dass der Baum seine symmetrische Form beibehält.

Tipp 2: Laut vieler Experten sollten Sie Bruchstellen oder „Wunden“ von abgeschnittenen Ästen nicht mit Baumwachs verschließen; sie sollten offen bleiben, damit die ganze Feuchtigkeit ungehindert abtrocknen kann.

Der Ertragsschnitt

Der Ertragsschnitt ist ein anderes Wort für Obstbaumschnitt; er soll die Fruchtbildung und damit den Obstertrag fördern. Mit dem Beschneiden zur rechten Zeit sorgt der Obstgärtner für optimale Bedingungen für die nächste Ernte; richtig geschnittene Obstbäume bleiben gesund, tragen große Früchte und haben zeitlebens eine leichte Krone. Des Weiteren wird beim Schnitt auf eine Steigerung des Blütenansatzes sowie auf einen lockeren Kronenaufbau für bessere Lichtdurchflutung geachtet. Wichtig ist, in welcher Jahreszeit ein Obstbaum beschnitten wird. Der Sommerschnitt bremst das Baumwachstum; der Winterschnitt, der in der Vegetationspause nach dem Laubabwurf bis zum Beginn des Saftflusses durchgeführt wird, regt es an.

Wie reduziere ich die Baumkrone?

Unterschätzen Sie nicht die Wuchskraft der Bäume in Ihrem Garten. Wenn ein Baum durch seine Abmessungen eher zur Belastung wird, sollten Sie die Krone reduzieren, ohne sie dabei zu entstellen. Ob Sie die Baumkrone nun verkleinern, verschmälern oder auslichten möchten – beachten Sie dabei die folgenden Grundregeln:

Kronen verkleinern

Die natürliche Wuchsform des Baumes sollte so gut wie möglich erhalten bleiben. Nutzen Sie für den Rückschnitt eine Astschere und eine Säge. Stutzen Sie aber nicht einfach nur die Krone mit einer Heckenschere; Sie sollten stattdessen die Hauptäste rundum zurückschneiden, so dass die Krone gleichmäßig verkleinert wird. Schneiden Sie die einzelnen Äste immer über einen darunter abzweigenden Seitentrieb ab; dieses Prinzip nennt sich „Ableiten“.

Kronen verschmälern

Hierbei sollten Sie den Mitteltrieb und die oberen Seitentriebe ungeschnitten lassen.

Kronen auslichten

Bei dieser Technik werden im Kroneninneren zu dicht stehende, sich kreuzende oder nach innen wachsende Äste und Zweige entfernt.