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Salzarme Ernährung

10. September 2018

Salz hat seit vielen Jahrzehnten einen schlechten Ruf und gilt als schlecht für unsere Gesundheit. Eine hohe Zufuhr von Natrium wird mit Bluthochdruck und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Letzteres zieht eine neue Beobachtungsstudie nun in Zweifel.

Zu viel Salz fördert Bluthochdruck

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, täglich nicht mehr als 5 Gramm Salz, also 2 Gramm Natrium, zu sich zu nehmen. So soll einer Hypertonie (Bluthochdruck) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt werden. Tatsächlich bestätigt auch die aktuelle kanadische Studie, für die Daten von fast 100.000 Erwachsenen aus 18 Ländern ausgewertet wurden, einen Zusammenhang zwischen einem hohen Konsum von Salz und einer Hypertonie.

Mehr Salz – geringeres Risiko für Herzinfarkte

Allerdings konnten die Forscher auch feststellen, dass sich das Risiko für Herzinfarkte nicht automatisch erhöhte, wenn eine hohe Natriumaufnahme vorlag. Gegenteilig war das Risiko für Herzinfarkte gar niedriger, je höher der Salzkonsum war. Das Risiko für Schlaganfälle blieb bei einem sehr hohen Salzkonsum jedoch hoch – dies zeigte sich bei den Studienteilnehmern in China, wo der tägliche Salzkonsum bei etwa 6g Natrium liegt. Damit überschreitet der dortige Salzkonsum den anderer Länder.

Deutsche Hochdruckliga bleibt kritisch

Die Studienautoren sehen in dem aktuellen Natriumkonsum kein Risiko für die Gesundheit. Wer eine moderate Salzaufnahme habe, müsse diese nicht reduzieren, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Im Gegensatz dazu ist der Präsident der Deutschen Hochdruckliga (DHL), Bernhard Krämer, noch immer einer hohen Natriumaufnahme gegenüber skeptisch. Er kritisiert vor allem die Studienmethodik, bei denen die Natriumzufuhr und -ausscheidung nicht in ausreichendem Maße erfasst worden wären. Die DHL bleibt daher bei ihrer Empfehlung von 2 bis 2,4g Natriumaufnahme pro Tag.

Quellen: