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Lebensmittel kaum mit Pflanzenschutzmitteln belastet

22. Juni 2016

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln können Lebensmittel stark belasten. Aus diesem Grund werden besonders häufig betroffene Nahrungsmittel regelmäßig kontrolliert. Die Ergebnisse sind auch dieses Mal – wie bereits in den Jahren zuvor – bei den meisten Lebensmitteln besonders erfreulich.

Lediglich 1,9 Prozent der Proben belastet

Die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln ist seit Jahren erfreulich niedrig. Die Untersuchungsergebnisse der Bundesländer, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in der „Nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln 2014“ veröffentlichte, zeigt auch für das Jahr 2014 einen geringen Wert von 1,9 Prozent. Dabei sind jedoch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen erkennbar. Insgesamt wurden von 19.500 Lebensmittelproben über 5,8 Millionen Analyseergebnisse genommen. Anzumerken ist jedoch, dass zuvor auffällig gewordene Lebensmittel häufiger und in höherer Probenzahl kontrolliert worden sind. Daher ist davon auszugehen, dass die durchschnittliche Belastung sogar deutlich geringer ist. Zudem stellt nicht jede Überschreitung automatisch eine Gefahr für den Menschen dar. Die meisten Rückstandshöchstgehalte sind nämlich nicht toxikologisch begründet.

Brombeeren und Himbeeren besonders belastet

Besonders auffällig waren 2014 die Brombeeren mit einer Überschreitung von 10,8 Prozent sowie Himbeeren (6,5 Prozent). Zudem waren die Werte von Mangos (8,3 Prozent), Tee (7,0 Prozent) und Grünkohl (6,5 Prozent) problematisch. Kürbisse wurden in dem Jahr außerdem verstärkt kontrolliert, wobei es zu ungewöhnlich hohen Überschreitungen von 5,2 Prozent kam. Ähnlich sieht es bei den bislang komplett unauffälligen Kiwis (2,2 Prozent) aus. „Während wir bei einigen Kulturen wie Spargel, Kopfkohl und Birnen seit Jahren kaum oder gar keine Grenzwertüberschreitungen feststellen, sind andere Kulturen wie etwa Beerenobst oder Paprika dauerhaft in der Liste der Kulturen mit den meisten Überschreitungen zu finden“, erklärte BVL-Präsident Dr. Helmut Tschiersky. „Für diese Kulturen gilt es Lösungen zu finden, mit denen die Belastungen reduziert werden können.“

Frische Kräuter weisen positive Entwicklung auf

Nichtsdestotrotz gibt es auch positive Tendenzen zu verzeichnen. Frische Kräuter gehörten bislang zu den am häufigsten beanstandeten Lebensmitteln; 2014 lag ihr Wert mit 6,4 Prozent so niedrig wie noch nie. 2012 betrug er noch 12,1 und 2013 8,1 Prozent. Außerdem konnten erstmals keine Überschreitungen bei Gurken festgestellt werden. Der starke Anstieg aller getesteten Lebensmitte von 1,1 Prozent im Vorjahr auf 1,9 Prozent kann außerdem dadurch erklärt werden, dass erstmals verstärkt nach Phosphonsäure gesucht wurde. Allgemein steht Deutschland mit den Ergebnissen recht gut dar. Bei Erzeugnissen aus allen EU-Staaten wurden 1,3 Prozent Überschreitungen festgestellt, bei Erzeugnissen aus Drittländern sogar 5,8 Prozent.

Babynahrung nicht belastet

Positive Ergebnisse konnten auch bei Babynahrung nachgewiesen werden. Es wurden wie bereits in den Vorjahren keinerlei Rückstände über Höchstgehalte festgestellt. Eine Ausnahme bildet die Phosphonsäure, die dieses Jahr vermehrt kontrolliert wurde, mit 4,4 Prozent.

Biolebensmittel intensiv kontrolliert

Biolebensmittel wurden besonders intensiv kontrolliert. Sie hatten einen neun prozentigen Anteil an der Studie, während ihr Anteil am Lebensmittelmarkt lediglich vier Prozent beträgt. Wie in den Jahren zuvor bestätigte sich auch 2014 wieder, dass Biolebensmittel wesentlich weniger belastet sind als herkömmliche. Lediglich bei 1,6 Prozent der Proben wurden Grenzwerte überschritten.

Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit