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Kritik an Förderung von Elektroautos

02. Februar 2016

Elektroautos werden allgemein als klimafreundlich angesehen und auch Hybride haben einen guten Ruf. Aus diesem Grund möchte die Bundesregierung sie in Zukunft fördern, doch nicht jeder sieht das Projekt als positiven Schritt Richtung Klimaschutz.

Fehlentwicklungen nicht fördern

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich gestern im Kanzleramt mit Vertretern der Automobilindustrie getroffen. Doch die Überlegungen für Sonderabschreibungen und Kaufprämien für Elektroautos und Plug-in-Hybride wird vor allem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert. Die Vorteile – vor allem für die Hybridfahrzeuge – würden in keinster Weise zur technischen Innovation und zum Klimaschutz beitragen. Denn unter den Plug-in-Hybriden befinden sich auch viele Wagen aus den Bereichen Oberklasse und SUV. Werden diese gleich mitgefördert, fürchtet der BUND eher einen weiteren Anstieg des Kohlendioxid-Ausstoßes. „Die Bundesregierung darf Fehlentwicklungen der Automobilbranche nicht auch noch mit öffentlichen Geldern unterstützen. Stattdessen wäre es nötig, die Entwicklung von leichten und sparsamen E-Autos zu fördern und viel stärker in die bereits funktionierende Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr zu investieren“, so BUND-Vorsitzender Hubert Weiger.

Förderung werde Verkaufszahlen nicht steigern

Gleichzeitig kritisiert auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) das Vorhaben. Die Kaufprämie von etwa 5.000 Euro werde bei einem Preis von 35.000 Euro für einen Mittelklassewagen und über 100.000 Euro für einen Oberklassewagen wenig nützen. Wer sich ein Elektroauto zu diesem Preis leisten kann, ist in der Regel nicht auf eine vergleichsweise geringe Prämie angewiesen. Als Alternative schlägt der vzbv einen E-Mobilitäts-Fonds vor, in denen die Autohersteller einzahlen sollen. Außerdem müsse an der Reichweite der Elektroautos und an den Ladezeiten der Batterien gearbeitet werden, um die Autos für Verbraucher attraktiver zu gestalten.

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND); Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)