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Frauen häufiger krankgeschrieben als Männer

13. Juni 2016

Eine Krankschreibung holen sich im Jahr etwa die Hälfte der Arbeitnehmer mindestens einmal ab, so die Handelskrankenkasse (hkk), die die Fehltage ihrer Mitglieder analysierte. Bei der Analyse ließen sich auch große Unterschiede beim Krankheitsverhalten von Männern und Frauen erkennen.

Durchschnittliche elf Krankheitstage im Jahr

Insgesamt ließen sich 47 Prozent der hkk-Mitglieder 2015 mindestens einmal krankschreiben. Das sind 7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auch die durchschnittliche Anzahl der Krankheitstage stieg somit von zehn auf elf an. Deutlich wurden auch die Unterschiede zwischen Mann und Frau. Während Frauen häufiger fehlen, bleiben Männer, wenn sie denn fehlen, länger der Arbeit fern. Durchschnittlich fehlen sie 11,5 Tage, während Frauen nur 10,7 Tage krankgeschrieben sind „Anders als Frauen gehen Männer erst zum Arzt, wenn die Beschwerden schon so weit voran geschritten sind, dass gar nichts mehr geht. Frauen indessen gehen schon viel früher zum Arzt“, erklärt Projektleiter Dr. Bernard Braun. Dies sorge natürlich dafür, dass die Männer sich länger auskurieren müssen und folglich länger fehlen.

Lehr- und Forschungskräfte fehlen am seltensten

Die Ursachen für eine Krankschreiben unterscheiden sich auch stark nach Geschlecht. Männer fehlen etwa 96 Prozent mehr wegen Verletzungen als Frauen. Dies liegt einerseits an den unterschiedlichen Arbeitsbereichen, andererseits an einem unterschiedlichen Verhalten der Geschlechter. Frauen fehlen hingegen 69 Prozent mehr wegen psychischer Erkrankungen als Männer. Dies liege jedoch nicht daran, dass Männer seltener mit der Psyche zu kämpfen haben. „Männer versuchen in der Arztpraxis eher, seelische Probleme zu verdecken und schildern stattdessen körperliche Symptome.“ Am häufigsten fehlen Arbeitnehmer im Übrigen in der Baustoffindustrie (mehr als 28 Tage). Dahinter platzieren sich die Servicekräfte der Personenindustrie mit 24,8 Tagen, die Mitarbeiter der Textilindustrie mit 24,5 Tagen und Altenpfleger mit 24,1 Tagen. Am wenigsten sind hingegen Personen mit einer Lehr- und Forschungstätigkeit von Krankheitsausfällen betroffen. Sie fehlen im Schnitt lediglich 4,3 Tage.

Quelle: hkk