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Fäkalkeime in Käse nachgewiesen

03. Dezember 2015

Der Onlinehandel wächst Jahr für Jahr immer stärker an und auch schnell verderbliche Produkte wie Käse sind hiervon nicht mehr ausgenommen. Doch ist der Versand solcher sensiblen Waren auch ungefährlich möglich oder lauern in den leckeren Lebensmitteln schlimme Krankheitserreger?

Nur 19 Käsesorten erfüllten sämtliche Kriterien

Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) ist dieser Frage auf die Spur gegangen – mit bestürzenden Ergebnissen. 108 Rohmilchkäse aus 21 Shops in sieben europäischen Ländern (Frankreich, Italien, Niederlande, Deutschland, Schweiz, Spanien und Belgien) testeten die Wissenschaftler; nur 19 erfüllten sämtliche Kriterien. „Wir haben den Rohmilchkäse gewählt, weil es sich dabei um ein Hochrisikoprodukt handelt. Weil Rohmilch nicht pasteurisiert wird, kann sie mit gesundheitsschädlichen Keimen verunreinigt sein“, erklärt Dagmar Schoder vom Institut für Milchhygiene an der Vetmeduni Vienna.

Mehr als die Hälfte nicht ausreichend gekühlt

Salmonellen fanden sich in dem Käse zwar keine, dafür andere Krankheits- und sogar Fäkalkeime. In zwei Fällen wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen, der für Schwangere und immunschwache Personen gefährlich werden kann. In 32 Fällen waren die hygienischen Verhältnisse bei der Produktion so schlecht, dass der Fäkalkeim Escherichia coli nachgewiesen werden konnte. Kommen die Keime nicht bereits während der Produktion in den Käse, werden die meisten auf dem Transportweg ungenießbar, denn 61,5 Prozent der Käsesorten wurden nicht ausreichend gekühlt verschickt. „Wird Rohmilchkäse nicht gekühlt, wachsen Bakterien schneller. Ein langer Lieferweg und unsachgemäße Verpackung erhöht das Risiko für Konsumentinnen und Konsumenten“, so Schoder.

Quelle: Veterinärmedizinische Universität Wien