Skip to main content

Die Rettungsgasse richtig bilden

16. Februar 2016

In den letzten Tagen war es in weiten Teilen Deutschlands wieder sehr glatt auf den Straßen. Unfälle sind da zwangsläfig an der Tagesordnung. Doch richtig gefährlich werden, kann es auch nach einem Unfall, etwa wenn die Rettungskräfte nicht rechtzeitig am Unfallort eintreffen.

Entscheidung über Leben und Tod

Eine Rettungsgasse zu bilden, ist eigentlich nicht so schwer. Dennoch stehen die Rettungswagen häufig vor einem großen Problem und müssen sich im Schneckentempo einen Weg durch die Autos bahnen. Dabei ist die Bildung einer Rettungsgasse sogar gesetzlich vorgeschrieben. Schließlich geht es dabei nicht um reine Höflichkeit, sondern darum Menschenleben zu retten. „Die wenigsten Autofahrer machen sich bewusst, wie wichtig die Rettungsgasse ist“, so Jens König, Leiter der DEKRA Unfallforschung. „Nach einem Unfall kann die Frage, wie schnell die Rettungskräfte vor Ort sind, buchstäblich über Leben und Tod entscheiden.“

Rettungsgasse: So wird sie gebildet

Es nützt allerdings nichts, eine Rettungsgasse bilden zu wollen, wenn man bereits im Stau steht. Zu diesem Zeitpunkt stehen die meisten Autos bereits so dicht an dicht gedrängt, dass es nahezu unmöglich ist, rechtzeitig Platz zu machen. Bereits wenn der Verkehr stockt, sollte man sich dementsprechend bereits zum Rand der Spur begeben. Doch an welchen Rand eigentlich? Bei vielen Menschen scheitert das Bilden der Rettungsgasse nämlich nicht am Willen zu Helfen, sondern an der puren Unwissenheit. Bei zwei Fahrstreifen ist die Frage, wo die Gasse gebildet wird, noch einfach zu beantworten: in der Mitte, zwischen beiden Fahrbahnen. Bei drei oder mehr Fahrstreifen kommt es jedoch häufiger zur Verwirrung. Die Rettungsgasse wird in diesem Fall zwischen der ganz linken und der mit ihr benachbarten Spur gebildet.

Auf dem Standstreifen wird nicht gefahren

Das falsche Bilden der Rettungsgasse ist jedoch nicht der einzige Fehler, der auf Autobahnen immer wieder begangen wird. Vor allem der Standstreifen bietet häufig Anlass für Diskussionen. Fakt ist jedoch: Auf dem Standstreifen darf nicht gefahren werden. Wie der Name bereits sagt, ist er nicht dazu da, schnell die Ausfahrt zu erreichen, wenn man im Stau steht, und erst recht nicht, um rückwärts zur letzten Ausfahrt zu fahren, damit man nicht in den Stau kommt. Der Standstreifen sollte lediglich benutzt werden, wenn das Auto eine Panne hat. Dann kann der Wagen hier langsam ausrollen und zum Stehen kommen. Im Anschluss ist die Sicherheit das oberste Gebot. Beim Verlassen des Autos ist daher unbedingt eine Warnweste zu tragen. Außerdem sollte man sich auf der Stelle hinter die Leitplanke begeben. Hinter ihr sollte man dann auch entlang laufen, um das Warndreieck aufzustellen. Hierfür sollte durchaus eine längere Strecke zurückgelegt werden, wie König erklärt: „Wegen der höheren Geschwindigkeiten sollten Sie das Warndreieck auf der Autobahn mit größerem Abstand zum Fahrzeug aufstellen als etwa auf der Landstraße. Wir empfehlen mindestens 200 Meter.“ Beim Weiterfahren oder bevor das Auto abgeschleppt wird, muss das Warndreieck übrigens immer wieder eingesammelt werden.

Quelle: DEKRA
Bildquelle: DEKRA