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Datenaustausch zwischen Großkonzernen

02. September 2016

Vor zwei Jahren übernahm der Social Media Gigant Facebook den Nachrichten Service Whatsapp. Bei der Übernahme war ein Datenaustausch kein Thema. Nun rückt die Weitergabe der Daten doch in den Fokus der beiden Unternehmen.

Datenschützer schrecken auf

Seit der Ankündigung über den umfangreichen Datenaustausch zwischen WhatsApp und Facebook beobachtet der zuständige Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar den Fall genau. Es geht um Millionen Nutzerdaten allein in Deutschland, die ausgetauscht werden sollen, obwohl viele Nutzer nicht einmal an beiden Plattformen angemeldet sind. Auch nach der Fusion der Internet-Giganten, handelt es sich um eigene verantwortliche Stellen, welche Daten nicht willkürlich hin und her schieben können. Eine notwendige Grundlage fehlt. Genau hier sieht Caspar einen Ansatzpunkt. Für einen derartigen Datenaustausch gibt es weder eine Einwilligung, noch ein Widerspruchsformular. Auch die fehlende EU-Niederlassung seitens WhatsApp soll hier kein Problem darstellen, da Facebook die Daten deutscher Nutzer verarbeiten will.
Die Kontrolle über die Daten der Nutzer ist in dem Fall gefährdet, wenn sie einfach von großen Konzernen ohne Einwilligung der Nutzer zusammengeführt werden. Auch in den USA sind Bürgerrechtsorganisationen bereits in Alarmstellung und reichten eine Beschwerde bei der US-Aufsichtsbehörde FTC ein. Grundlage der Beschwerde ist eine Täuschung des Verbrauchers, da bei der Fusion ein Datenaustausch noch verneint wurde.

Alternativen nutzen

Wer doch schon ein ungutes Gefühl durch den angekündigten Austausch der Daten verspürt, kann auf zahlreiche Alternativen zugreifen. Durch die WhatsApp-Übernahme von Facebook vor zwei Jahren wurden zahlreiche Messenger ins Gespräch gebracht. Unternehmen wie Threema, Telegram, SIMSme, Signal 2.0 und Kik rücken auch aktuell wieder in den Fokus. Sie bieten zum Teil bessere und detailliertere Datenschutzeinstellungen als Whatsapp und verfügen zudem über eine End-to-End-Verschlüsselung. Bei dieser ist es nur den Nachrichten austauschenden Parteien möglich, auf Inhalte und Daten zuzugreifen.

Quelle: heise.de
Bildquelle: simon/pixabay