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Bestellung auf Knopfdruck

06. September 2016

Eine Bestellung auf Knopfdruck, sobald neues Waschmittel oder ähnliches gebraucht wird, klingt äußerst praktisch. Doch verschweigt der neue Dash-Button von Amazon so einige wichtige Details.

Fingernagelgroßer Bestellknopf

Die Idee des neuen Dash-Buttons von Amazon klingt äußerst attraktiv. Er kann an der Waschmaschine, im Bad oder auch in der Küche über dem Fressnapf des vierbeinigen Mitbewohners angebracht werden. Ist das Waschmittel, Toilettenpapier oder auch das Futter für das Haustier aufgebraucht, genügt ein Druck auf den Knopf, welcher unmittelbar eine Bestellung bei Amazon auslöst und den eingespeicherten Artikel auf den Postweg schickt. Zur Benutzung des Dash-Buttons soll eine Amazon Prime Mitgliedschaft notwendig sein, die mit 49,00 € im Jahr zu Buche schlägt. Auch jeder einzelne Bestellknopf wird mit 4,99€ in Rechnung gestellt.

Verbraucherschutz bemängelt Transparenz

Der Verbraucherschutz bemängelt, bei dieser Art der Bestellung, vor allem die fehlende Transparenz. Eine Bestellung im Internet muss immer einen Hinweis besitzen, dass diese kostenpflichtig ist. Mit dem Dash-Button wird dieser Vorgang umgangen und in die Nutzungsbedingungen des Bestellknopfes verlegt. Auch eine Preisauskunft ist nicht möglich. So schließen sich Vergleiche mit anderen Händlern aus. Zudem bemängeln Verbraucherschützer den Datenhunger von Amazon. Der Dash-Button benötigt eine Verbindung zum Internet, welche über die Amazon-App bereitgestellt wird. Um den Bestell-Vorgang zu vereinfachen, wird die Speicherung des Wlan-Passwortes auf den Amazon-Servern empfohlen. Hiervon raten Datenschützer jedoch dringend ab. Die App fordert zudem Zugriff auf Kontakte, den Standort, die Kamera und das Mikrofon. Amazon hat so die Möglichkeit, an weitreichende Informationen der Kunden zu gelangen. Durch die Bindung an Amazon können Kaufzyklen, Packungsgrößen und Loyalität zu einer Marke abgegriffen und für zielgerichtete Werbung genutzt werden. So sollen Preisunterschiede zu bestimmten Tageszeiten oder höhere Preise für bestimmte Kundengruppen durch dieses System möglich werden.

Quelle: Verbraucherzentrale.nrw
Bildquelle: moerschy/pixabay